Stellungnahme B-Plan “Altes Gaswerk”

Stellungnahme und Hinweise zur weiteren Planung für den Bebauungsplan „Altes Gaswerk“

Neben der Brachfläche der ehemaligen Papierfabrik, zwischen Otto-Eckerle-Straße und L 608 soll eine kleine neue Gewerbefläche entstehen. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde die Offenlage des Bebauungsplans beschlossen. Hierzu haben wir die folgende Stellungnahme abgegeben und sie auch mit Hinwiesen für die weitere Planung verbunden.

Stellungnahme:

Grundsätzlich ist jeder weitere Flächenverbrauch in unserer Gemeinde zu hinterfragen.

Ist er vermeidbar? Gibt es andere Lösungen? Welcher Nutzen für die Allgemeinheit entsteht durch die Bebauung?

Im Rahmen der Ausweisung von Gewerbeflächen steht beim Nutzen zum einen die Schaffung und Sicherung von möglichst hochwertigen Arbeitsplätzen und zum anderen die Erzielung von Gewerbesteuereinnahmen.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass zukünftig mit den Einnahmen aus der Gewerbesteuer auch Klimaschutzmaßnahmen im Gewerbegebiet umgesetzt werden.

Bei diesem Bebauungsplan ist zu erwarten, dass der Flächenverbrauch zu deutlich stärkerem Nutzen (Arbeitsplätze pro Fläche) führt, wie es bei manch früherer Ansiedlungen der Fall war. Ein angrenzender erfolgreicher und alteingesessener Betrieb hat Erweiterungsbedarf, der auf den jetzigen Flächen nicht befriedigt werden kann. Wir bieten der Firma die notwendige Fläche in dem neu geschaffenen Gewerbegebiet an, verhindern damit einen Wegzug und sichern Arbeitsplätze.

Aus diesen Gründen werden wir das Projekt nicht ablehnen.

Folgende Hinweise müssen aber für die weitere Planung Beachtung finden:

  • Der Umweltbericht ist hinsichtlich der Erfassungen zu überprüfen, da die zu Grunde liegenden Erfassungen älter als fünf Jahre sind und somit nicht mehr als belastbar angesehen werden.
  • Lage des Radwegs: Der Radweg muss unter Schonung des Baumbestands und einer Mindestbreite von 2,5m entlang der L 608 geführt werden.
  • Radweg Blendschutz: Unter der Leitplanke entlang der L 608 muss ein Blendschutz angebracht werden, da der Radweg in der Außenkurve unterhalb des Straßenniveaus verläuft und so eine starke Blendung der Radfahrer anzunehmen ist.
  • Radweganschluss an Kreuzung L 608/ Otto Eckerle Straße: Der Radweg sollte an diese Kreuzung angeschlossen werden um die einfache Möglichkeit zu schaffen, aus Richtung Neumalsch in Richtung Lindenhardter Weg abzubiegen oder umgekehrt. Es muss geprüft werden, wie der Höhenversatz überwunden werden kann.
  • Radwegführung über neue Einfahrt Eckerle hinaus und weiter bis zur Unterführung ist in den B-Plan aufnehmen. Radweg muss als öffentlicher Weg Vorrang vor der Ausfahrt haben.
  • Keine Einschränkungen für Kelter, OGV und DRK.
  • Das vom Obst- und Gartenbauverein Malsch gepflegt Grundstück mit seinen unterschiedlich alten Obstbäumen liegt im B-Plan. Da es mittelfristig überplant werden soll, muss umgehend ein Ersatzgrundstück zur Verfügung gestellt werden. Das ist die Gemeinde dem Verein schuldig. Das Grundstück sollte in der nähe liegen und schon einen akzeptablen Baumbestand aufweisen.
  • Die Versickerung von Niederschlagswasser ist nochmals zu prüfen. Gibt es ein Baugrundgutachten speziell für diese Fläche? Auf der Niederterrasse herrschen in der Regel sehr gute Bedingungen für die Versickerung vor.
  • Dort wo keine Dachbegrünung möglich ist sollten als Beitrag zum Klimaschutz PV-Anlagen vorgeschrieben werden.
  • Ortseingangssituation: wenn man von Neumalsch kommt, fährt man auf die B-Plan-Fläche zu. Deshalb ist es wichtig, dass hier eine Bauweise zum Tragen kommt, die ein positives Ortsbild vermittelt. Es muss gewährleistet sein, dass keine Billigbauweisen zum Tragen kommen, die eine Störung des Ortsbildes hervorrufen. Zudem ist die Fläche aufgrund der Ortsrandlage durch eine intensive Bepflanzung zum Offenland hin einzubinden und ein Übergang zur freien Landschaft zu schaffen.
  • Fassaden ohne Öffnungen sollen ab einer Fläche von 50 qm begrünt werden.
  • Für Bepflanzungen kommen nur standortgerechte gebietsheimische Pflanzen zum Einsatz.

Für die Fraktion BfU/Grüne: Karlheinz Bechler